Viele Unternehmer sind der Meinung, dass sie unter dem allgemeinen Fachkräftemangel leiden. Dabei beachten sie aber nicht, dass ihnen gute Facharbeiter abgewandert sind oder die Leistung der bestehenden Betriebsangehörigen durch Unzufriedenheit absinkt. Ein echtes Interesse am Einzelnen und am Team kann diesen Verlust entgegenwirken.
Zufriedene Mitarbeiter können leicht einerseits zum Schutzschild gegen den Fachkräftemangel werden und andererseits ein starker Magnet für talentierte Fachkräfte sein, die ein Unternehmen bereichern. Doch dafür braucht es einen Mitarbeiterumgang der besonderen Art, wie Anke Wendt, Expertin der Personal Finanz weiß.
“Die richtige Pflege der Mitarbeiter beginnt eigentlich mit deren Schutz und Förderung. Ähnlich der Pflanzung eines Baumes. Er gelangt mit seinen Wurzeln in die Erde und braucht viele Jahre gute Pflege, damit er später viele Früchte tragen kann. Leider konzentrieren sich zu viele Arbeitgeber schon von Beginn an ausschließlich auf die Ernte, was wenig nützlich ist. Wer von seinen Mitarbeitern also gute Leistungen erwartet, der muss von Anfang an etwas bieten. Dazu gehören gute Führung, persönliche Perspektiven, Fürsorge und Schutz der Mitarbeiter, damit Unternehmenserfolg nicht so viele Lebensqualitäten kostet.“
Mit ganzem Herzen dabei sein
Für den Zusammenhalt eines Teams ist es also klug, von Beginn an für das Wohlergehen und die Gesundheit zu sorgen. Hier gilt es herauszufinden, was wesentlich dazu beiträgt, damit Mitarbeiter zufrieden sind und gerne im Unternehmen arbeiten., Persönlicher Bezug und intensiver Austausch ein richtiger Schritt in Richtung Verbindung zwischen Unternehmen und Arbeitende.
In Bezug darauf untersuchte die renommierte Gallup-Studie im Engagement Index unter anderem die Arbeitsplatzqualität in Deutschlands Unternehmen. Diese besagt, dass die deutsche Wirtschaft allein aufgrund mangelnder emotionaler Bindung der Mitarbeiter und daraus entstehender Produktivitätsverluste 151,1 Mrd. Euro potenziellen Kosten befürchten müsste.
Eine Folge der Missachtung von Mitarbeiterbedürfnissen. Denn wer jeden Arbeitnehmer als selbstverständlich betrachtet, muss sich nicht wundern, wenn das keine Früchte trägt.
Mitarbeiter emotional binden
Allein durch die wirtschaftlichen Tatsachen hat die Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung also höchste Priorität. Die Auswahl der optimalen Benefits ist von entscheidender Bedeutung.
Dabei gibt es keine Einheitslösung, die sich pauschal auf alle Unternehmen anwenden lässt. Während in manchen Branchen die physische Belastbarkeit und Sicherheitsmaßnahmen im Vordergrund stehen, ist in der Büroumgebung eher geistige Flexibilität und Kreativität gefragt.
90 % der Weiterbildungen sind fachlich, die Leute verlassen den Arbeitsplatz wegen Unstimmigkeiten mit Kollegen, Führungskräften oder schlichtweg weil sie überfordert sind.
Deshalb sind Maßnahmen , die inhaltlich Kommunikation, Persönlichkeitsstrukturen und Konfliktstrategie vermitteln, ein wichtiges Bindeglied zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Ebenso wertvoll sind Assistance Leistungen wie Stressmanagement, Regeneration, Rücken frei halten, die bei persönlichen Notfällen zum Beispiel der Pflege von Angehörigen oder der Betreuung eines erkrankten Kindes greifen.
Die Ansprüche von Geschäftsführung variieren ebenfalls erheblich, je nach Unternehmenskultur und -philosophie. Daher sind maßgeschneiderte Vorteile erforderlich, um den Bedürfnissen der Angestellten und der Unternehmer gerecht zu werden.
Weiterbildung und Coaching-Kurse in Sachen Gesundheitsvorsorge, Teambuilding, Teambindung und Mitarbeiterführung sind Chefsache. Zur guten Führungskraft oder Unternehmenslenker wird man nicht geboren. Einige Tools sind wichtiges Handwerkszeug für ein aufstrebendes Unternehmen.
Die “stillen Lohnerhöhungen” gelten zum Beispiel für viele Angestellte meist als eine Selbstverständlichkeit. Geld ist kein Motivator, sondern bildet die solide Grundlage der Leistungsanerkennung durch angemessene Vergütung. Daher benötigt ein Betrieb weitaus mehr, um eine tiefe Verbundenheit zwischen Unternehmen und Personal zu entwickeln.
Durch interne Events und stärkende Veranstaltungen bilden sich vertraute, austauschfreudige Teams. Kommunikation zeigt neue Potenziale sowie wertvolle Ideen. Hierdurch erreichen Unternehmen zwar mit Teamleistung effektiver ihre Unternehmensziele, allerdings bleibt die eigentliche Wertschätzung der einzelnen Arbeitnehmer jedoch häufig außen vor.
Die aktive Gestaltung einer zielführenden, eigenverantwortlichen Arbeitsweise ist für Unternehmen grundlegend. Für Mitarbeiter spielt eine ausgewogene Work-Life-Balance eine große Rolle. Mit einer guten Arbeitszeitregelung, eigenen Verantwortlichkeitsbereichen und flexiblen Lösungen fördert ein Unternehmen also bereits aktiv die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Doch trotz all dieser Ansätze vergessen die meisten Betriebe eines:
„Wir haben alle nur eine Gesundheit!”
Eine Erkenntnis, die Anke Wendt nochmals ins Bewusstsein ruft. Denn die Gesundheitsversorgung hat für jeden Beschäftigten den höchsten Stellenwert zum Erhalt der Arbeitskraft und der eigenen Lebensqualität. Die gesetzliche Grundversorgung wirkt hier leider nur als Basisleistung, da sie nicht an die Ursachen geht, sondern nur Symptome bekämpft.
Anke Wendt: Gesundheitsversorgung gehört in die Hand der Geschäftsführer!
Die Gesundheit ist für jeden Mitarbeiter das höchste Gut, das es am stärksten zu schützen gilt.
Denn Anke Wendt weiß: “Gesundheit ist eine Einbahnstraße – einmal angeschlagen, wird es fast unmöglich, den Ursprungszustand wiederherzustellen – ähnlich wie bei einem Baum, der von Schädlingen befallen war. Er kann zwar noch Früchte tragen, aber seine Leistung ist merklich eingeschränkt.”
Viele Geschäftsführer vernachlässigen leider die Gesundheit ihrer Mitarbeiter – mit verhängnisvollen Auswirkungen für den Unternehmenserfolg. „Solange betriebliche Pläne und deren Umsetzung über der Gesundheit der eigenen Mitarbeiter stehen, müssen Unternehmer damit rechnen, dass sie irgendwann den Boden unter den Füßen verlieren”, stellt die Expertin fest. Denn kranke Mitarbeiter haben drei Folgen für einen Betrieb:
- Die fehlende Arbeitskraft muss von anderen Kollegen ausgeglichen werden.
- Alles, was an Aufgaben liegen bleibt, ist bares Geld, das verloren geht.
- Arbeitsfähige Mitarbeiter sind nach einer schweren Erkrankung meist weniger leistungsfähig und anfälliger für neue Erkrankungen.
10-15% der Jahresbrutto-Lohnsumme geht durch Krankenfehltage verloren!
Aufgrund der beträchtlichen, finanziellen Verluste und der immensen Bedeutung der Gesundheit für Arbeitnehmer sollte die Geschäftswelt aufgerüttelt werden. Durch die Wertschätzung betrieblicher Gesundheitsversorgung eröffnen sich zahlreiche Handlungsoptionen für Führungskräfte. Zum Beispiel durch regelmäßige private Vorsorgetermine finanziert vom Chef und jährliche Gesundheits-Check-ups im Betrieb, um Anzeichen von Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Immer unter dem Aspekt, des Einverständnisses und Bereitschaft des Personals.
Lösung für die Zukunft: firmeninterne Gesundheitsvorsorge
Für diese spezielle Art der Gesundheitsvorsorge bieten sich Dienstleister an, die in das jeweilige Unternehmen kommen und nur für den Mitarbeitenden engagiert werden. Denn eine flächendeckende Ärzteversorgung ist schon heute in Deutschland Mangelware. “In den nächsten 10 Jahren gehen so viele Ärzte in Rente, dass dadurch zahlreiche Praxen schließen . Junges gut ausgebildetes Fachpersonal im ärztlichen und nichtärztlichen medizinischen Bereich will nicht mehr in die Niederlassung, sondern gemäß Work-Life-Balance lieber in medizinischen Versorgungszentren MVZ arbeiten, wenn sie überhaupt in Deutschland bleiben. Dadurch können Mitarbeiter vielleicht gar nicht mehr problemlos auf privatem Wege eine Vorsorge organisieren. Das verschärft die Versorgung kranker Mitarbeiter weiter und kann vom Arbeitgeber durch ein betriebseigenes Angebot abgefedert werden. So wird eine bevorzugte Versorgung der eigenen Belegschaft sichergestellt..
Zudem kann die Einbindung von betrieblich organisierten Therapie- und Sportangeboten, den Zugang auch auf präventiver Basis erleichtern. Personal Finanz: Zufriedene und loyale Mitarbeiter stärken die Arbeitgebermarke
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Ganz nach dem Grundsatz: Präventive Maßnahmen sind effizienter als spätes Eingreifen!
Für Anke Wendt von Personal Finanz steht fest: das wirkungsvollste Benefit ist ein zusätzliches Gesundheitsbudget für Arbeitnehmer. Schon mit einem kleinen Einsatz können Unternehmer ihren Mitarbeitern ermöglichen, dass sie sich intensiver um ihre Gesundheit kümmern können. “Eine osteopathische Behandlung, eine zusätzliche Vorsorgeuntersuchung, eine neue Brille , die die Kasse nicht übernehmen würde, ist dem Erhalt der Gesundheit zuträglich.“ Am Ende profitiert das Unternehmen von dieser Gesundheit doppelt. Zum einen mit einem leistungsfähigen und motivierten Mitarbeiter. Zum anderen ist es die Bindung, die dadurch entsteht. Besonders, wenn genau diese Benefits ein schweres gesundheitliches Problem verhindert oder schnell lindern konnten. Das ist es, wofür die Mitarbeiter wirklich dankbar sind.”
Diese Dankbarkeit wird natürlich auch nach außen getragen. Das macht aus dem Unternehmen eine starke Arbeitgebermarke.
Richtige Mitarbeiterpflege: Die Macht eines starken Unternehmensimages
Der Fachkräftemangel stellt zweifellos eine der größten Herausforderungen der aktuellen Zeit dar. Aber Unternehmen, die sich um ihre Mitarbeiter bereits heute sorgen und sie beim Erhalt ihrer Gesundheit aktiv unterstützen, haben es leichter, ihre Fachkräfte zu binden und zu halten. Zusätzlich entsteht dadurch ein positives Unternehmensimage nach außen, was der Wettbewerbsfähigkeit zuträglich ist.
In einer Zeit, in der der Kampf um Talente so intensiv ist wie nie zuvor, kann ein starkes Unternehmensimage den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Maßgeschneiderte, wertvolle Mitarbeiterbenefits sind daher eine lohnende Entscheidung für eine erfolgreiche Zukunft.